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Städtebauförderung: Klima rückt in den Fokus

Tamara Hofacker

GebäudeCheck

Die Städtebauförderung ist für Kommunen das schärfste Schwert bei der Modernisierung der Innenstädte. Angesichts des Klimawandels gewinnt es in Zukunft zusätzlich an Bedeutung. Denn Klimaanpassungsmaßnahmen werden für Bürgerinnen und Bürger überlebenswichtig.

Eine Wiese mit einer Stadt im Hintergrund eine PV Anlage und Windräder in der Ferne.

Im April gab das baden-württembergische Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen bekannt, Fördergelder in Höhe von 239 Millionen Euro bereitzustellen, um Innenstädte und Ortskerne zu modernisieren. Im Bund hat man die Zeichen der Zeit ebenfalls erkannt, zumindest, was die Finanzen angeht. Bislang stehen 790 Millionen Euro pro Jahr für die Städtebauförderung zur Verfügung, doch perspektivisch soll die Summe steigen.

Vor drei Jahren wurde die 1971 eingeführte Städtebauförderung neu strukturiert und auf drei große Themenbereiche konzentriert:

  • Lebendige Zentren (Förderbetrag: 300 Millionen Euro)
  • Sozialer Zusammenhalt (200 Millionen Euro)
  • Wachstum und nachhaltige Erneuerung (290 Millionen Euro)

Klimaschutz-Maßnahmen seit 2020 förderfähig

Länder und Kommunen ergänzen die Beträge des Bundes und tragen ein Drittel der Kosten. Der Bund hat seit dem Start des Programms mehr als 12.000 städtebauliche Maßnahmen gefördert. Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel sind seit 2020 als Querschnittsaufgabe in allen Programmen förderfähig.

Die Städtebauförderung ist schon ein halbes Jahrhundert alt und gewinnt zunehmend an Relevanz. Denn mittlerweile geht es längst nicht mehr nur darum, Innenstädte attraktiver zu machen, sondern vor allem widerstandsfähig gegen die durch den Klimawandel verursachten Extremwetter.

So liegt einer der Schwerpunkte der baden-württembergischen Städtebauförderung auf der „klimaverträglichen Stadtentwicklung“. Dazu gehört zum Beispiel, Altbauten energetisch zu sanieren, schlecht genutzte Flächen zu aktivieren oder Fuß- und Radwege zu fördern. Was in vielen deutschen Städten außerdem fehlt, sind baumgesäumte Straßen.

Grüne und blaue Infrastruktur aufrüsten

Ein weiterer Schwerpunkt der Städtebauförderung liegt sodann auch darauf, die grüne und blaue Infrastruktur der Städte aufzurüsten. Im Klartext heißt das: Mehr Bäume und mehr Wasser muss in die Städte, begrünte Fassaden, Stadtbäume, Parkanlagen, Trinkwasserspender und Wasserquellen in allen möglichen Formen.

Im besonderen Fokus der Maßnahmen stehen auch die Gebäude. Das hat gleich zwei Gründe. Erstens gehört die Bauwirtschaft zu den größten CO2-Emittenten überhaupt. Zweitens sind die Gebäude – und dadurch die Menschen, die in ihnen leben – durch den Klimawandel bedroht.

Starkregen und Hitze gefährden Gebäude

Der Klimanavigator, ein Internetportal für Informationen rund um den Klimawandel, hält fest: „Starkregenbedingte Sturzfluten, Stürme, Hitze und Flusshochwasser werden in Deutschland in Zukunft voraussichtlich zu vermehrten Schäden an Gebäuden führen.“

Die schweren Regenfälle, die man in diesem jungen Sommer bereits beobachten konnte, zeigen, wie aktuell das Thema ist. So kann Wasser durch defekte Bedachungen, Fenster- und Türritzen oder Kellerschächte, durch nicht abfließendes oder versickerndes Stauwasser im Bereich der Außenmauern sowie durch Rückstau aus der Kanalisation in ein Gebäude eindringen.

Mit diesen Maßnahmen werden Gebäude resilient

Doch wie der Klimanavigator feststellt, gibt es Möglichkeiten, den neuen klimatischen Bedingungen zu trotzen. „Innovative Konzepte zum Umgang mit Regenwasser schützen Gebäude, entlasten die öffentliche Kanalisation und schaffen Entlastung in Hitze- und Trockenphasen. Die topographische Lage des Grundstücks sowie eine abflusssensible Geländegestaltung kann die Gefahr durch das Eindringen von Oberflächenwasser verringern“, schreiben die Autorinnen und Autoren.

Und weiter: „Wasserrückstauschutz, ‚schwarze Wannen‘ zum Schutz des Kellers, Dachneigung und geeignete Dachentwässerung schützen Gebäude gegen eindringendes Wasser.“ Regenwasser, so der Klimanavigator weiter, könne aus der Dachentwässerung in Zisternen gesammelt und im Haushalt genutzt werden. Unversiegelte und wasserdurchlässige Oberflächen würden darüber hinaus das öffentliche Kanalnetz entlasten und hätten einen positiven Einfluss auf das Mikroklima.

Auch Hitze könne sich nachteilhaft auf die Gebäudekonstruktion auswirken und die Gesundheit der Bewohner gefährden. „Technische Maßnahmen können eine Überhitzung verhindern. Beispiele für solche Maßnahmen sind Dach- und Fassadenbegrünungen, eine hitzebewusste Auswahl des Baumaterials oder Maßnahmen der Wärmedämmung.“

Digitale Tools wie GebäudeCheck sind unerlässlich

All das zeigt: Priorität haben schon jetzt Maßnahmen, Gebäude so zu umzurüsten, dass sie extremen Wetterlagen standhalten können. Digitale Tools wie der GebäudeCheck der PLAN4 Software GmbH spielen dabei eine zentrale Rolle, beginnt die Arbeit doch damit, sich einen Überblick über den aktuellen Zustand eines Gebäudes zu verschaffen, bevor Maßnahmen ergriffen werden, die vor dem Hintergrund des Klimawandels geboten sind.

Aber gerade auch dann, wenn ein Schaden aufgetreten ist, muss der Zustand des Gebäudes schnell erfasst werden, um es zu reparieren. Auch hier sind Tools wie der GebäudeCheck die erste Wahl, weil sie ermöglichen, sämtliche Informationen auf intuitive und unkomplizierte Art zu generieren.

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