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Planungs- und Bauleitungsprozesse besser managen in der digitalen Welt

Tamara Hofacker

tick-at-time

Intensiv und persönlich – das war der von unserem Partner Edgar Haupt organisierte, dreitägige IWW Lehrgang “Agil und Lean im Planungsbüro 5.0“ im März 2022.

Eine Person, die vor einem Laptop steht und eine Schulung hält.

Als Certified ScrumMaster (CSM) ist unser Geschäftsführer Dr. Hendrik Seibel einer der Referenten des IWW-Lehrgangs und einer der wenigen Experten auf diesem Gebiet.

Es handelt sich hierbei um eine Lehrgangsreihe des IWW-Instituts ganz nach dem IWW Prinzip: Gezielt Informieren. Leicht orientieren. Schnell umsetzen.
Für Prozessentwickler, Prozesskoordinatoren, Team- und Projektleiter und BIM- Manager in Architektur- und Ingenieurbüros bietet der 3-tägige Lehrgang die Chance, ScrumMaster in Planung und Bau zu werden.

Es werden Agil + Lean in Planung, Bauleitung und Baustelle zusammen gebracht – in Simulationen sowohl mit analogen als auch digitalen Werkzeugen. Sowohl für die Planung als auch für die Bauleitung wird eine Bandbreite an Vorgehensweisen geboten.

In diesem Beitrag geben wir exklusiven Einblick in die einzelnen Module des Lehrgangs.

Modul 1 – Workflow „Agil + Lean“ analog und digital

Das erste Modul dreht sich ganz um das Basis-Wissen. Im Mittelpunkt stehen die Themen:

  • Scrum und Lean Management
  • Arbeitssteuerung
  • Wissensmanagement
  • Definieren von Standards
  • Selbstorganisierende Teams
  • Agil+Lean im Projekt, intern und extern

Wie das vermittelte Know-How in der Praxis angewendet wird, zeigen verschiedene Best-Practices-Projekte. Sie geben einen Einblick in die Prozessplanung und konkrete Anwendung, wie beispielsweise Kanban für Planer und Bauleiter.

Modul 2- Planung der Planung klassisch, lean und agil       

Das Modul zwei befasst sich mit der sog. Planung der Planung. Hierzu ist die Aufgabe der Teilnehmer, das bereits erlernte Wissen in folgenden drei Übungen umzusetzen:

1. Prozessplanung: Definition von Meilensteinen, Qualitäts-Toren und Sprints im konkreten Projekt

2. Arbeitsorganisation: Aufgaben und Sprints analog am Team Board (Kanban). Hier geht es um die Visualisierung und Optimierung der Arbeitsabläufe.

3. Das Analoge mit dem Digitalen optimal verknüpfen. Es kommt auf die Kombination aus herkömmlichen Instrumenten und Methoden sowie unterstützenden digitalen Tools an. Ein kleiner Abriss in die Welt der Tools, wie bspw. tick-at-time, Boom oder verschiedenste Microsoft-Anwendungen geben den Teilnehmern einen Einblick, welche digitalen Hilfsmittel auch sie in Ihrem Arbeitsalltag unterstützen können.

Modul 3- Praxisvortrag – Unser Daily Ding – Planung, Baustelle, Remote

Was gibt es Besseres, als direkt aus der Praxis von Anwendern zu lernen. Marten Ulpts, Architekt und Geschäftsführer des gleichnamigen Architekturbüros in Aurich, berichtet aus seinem Alltag.

Sein Team arbeitet ganz nach dem Prinzip – strukturiert, beweglich und schlank oder anders gesagt: eben Agil + Lean. Der Fokus liegt dabei immer auf transparenten Prozessen und kooperativem Arbeiten in der Planung wie auf der Baustelle.

Die Kombination aus Agil + Lean mit den klassischen Methoden ist der Schlüssel zum Erfolg. Der sogenannte „Werkzeugkoffer“ von Ulpts Architekten ist auf jedes Projekt immer im Team, persönlich oder digital auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst.

Mit einer gewissen Experimentierfreude und der Offenheit, Neues auszuprobieren, entwickelt sich das Team von Marten Ulpts damit stetig weiter, ganz nach dem Motto: Miteinander gut arbeiten – Analog und Digital nehmen wir alle mit.

Modul 4: Scrum in der Planung

Der zweite Tag startet mit einem Training am fiktiven Projekt – User Story, Rollen, Sprints und Aufgaben.
Dabei geht es konkret um eine von Edgar Haupt, Hendrik Seibel und Jörg Kaiser entwickelte Lego-Simulation in mehreren Teams. Die Aufgabenstellung im ersten Schritt lautet, ein Gebäude aus Lego-Steinen zu entwerfen.

Dazu werden zunächst verschiedenste Rollen wie ein Produktmanager und ScrumMaster im Team benannt und verteilt. Im Anschluss erfolgt die Sprintplanung. Bei der Sprintplanung wird definiert, was innerhalb des Sprintzeitraums erarbeitet werden kann und wie dies umgesetzt werden soll. In jedem einzelnen Sprint wird an der Erreichung eins zuvor gemeinsam festgelegten Ziels gearbeitet.

Für den Entwurf selbst sind dann gewisse Vorgaben gesetzt, wie unter anderem die Größe der Bodenplatte. Der zeitliche Rahmen für den Entwurf beträgt genau eine Stunde. Ziel ist es, ein Gebäude zu entwickeln, das auch baulich gut – bspw. in Modulen – umzusetzen ist.
Nach Ablauf der Zeit ist das Lego-Modell wieder rückzubauen und im zweiten Schritt als Ausführungszeichnung zu Papier bringen.

Modul 5: Lean auf der Baustelle

Nach der Planung geht es um das Bauen und Steuern des Projekts. Für den optimalen Ablauf von Bauprojekten und effektiven Baustellenbetrieb sorgt zunächst die vertiefte Einführung in das Thema Lean Construction. Die Ausführungsplanung wird dabei so effizient wie möglich und zugleich nur so detailliert wie nötig ausgearbeitet.

Daraus ergeben sich die Taktsteuerung und die zeitliche Abstimmung des Lego Bauprojektes. An dieser Stelle ist die Aufgabe der Teilnehmer, das Taktplanungsboard mit den einzelnen Tätigkeiten der am Bau beteiligten Gewerke zu bestücken. Anhand des Boards lassen sich Prozesse und Abhängigkeiten auf Anhieb erkennen und vereinfachen.

Zielsetzung ist, einzelne Arbeitsschritte zu prüfen und gegebenenfalls leichter zu planen, sodass innerhalb von 6 Minuten das Lego-Modell anhand des zuvor abgestimmten Taktplanes aufgebaut werden kann. Minütlich wird die Zeit angehalten, um bei Bedarf die Arbeitsschritte neu zu sortieren oder anzupassen. Die Kunst liegt in der optimalen Verknüpfung von Ausführungsplanung und Ausführung auf der virtuellen Baustelle.

Modul 6 – Praxisbericht – BOOM-Management

Wie bereits am ersten Tag, gibt es auch zum Abschluss des zweiten Tages ein Bericht aus der Praxis zum Thema BOOM-Management. Jörg Kaiser, Leiter Unternehmensentwicklung und Prozessmanagement W&F und Founder und Geschäftsführer von BOOM berichtet über die optimale Planung von Baustellen.

Am Beispiel der Softwarelösung BOOM demonstriert Jörg Kaiser den ganzheitlichen Prozess: vom übergeordneten Projektmanagement bis hin zur operativen Umsetzung auf der Baustelle mit Hilfe der zuvor in der Simulation geübten Taktplanung, von analog zu digital.

Modul 7 – Digitalen Tools

An Tag drei und somit dem letzten Lehrgangstag, wird nochmal näher auf die digitalen Tools eingegangen.
Den Mehrwert von Miro, BOOM und unserer Softwarelösung tick-at-time dürfen die Teilnehmer anhand von einfachen Übungsprojekten ausprobieren kennenlernen.
So erhalten die Teilnehmer unter anderem einen tiefen Einblick in die von PLAN4 entwickelte mobile Software für agiles Projektmanagement im Bauwesen. Wie tick-at-time die Teilnehmer und ihre Teams zukünftig bei der Planung unterstützen, die interne Kommunikation erleichtert, aber auch Aufgaben eines jeden Einzelnen abbildet, sehen die Teilnehmer durch das Anlegen Ihres Lego Projekts in der Software.

Rückblickend war es ein Lehrgang, in dem man nicht nur viel für sich selbst mitnimmt, sondern auch lernt, seine Kollegen anzuleiten, gemeinsam mit den anderen Teilnehmern Prozesse zu entwickeln und eine neue Arbeitskultur zu leben.

Die bewährte Mischung aus Wissensvermittlung, Simulationen, Übungen, Best-Practice-Berichten und abschliessender Handlungsplanung ergibt eine direkt umsetzbare Kombination für die tägliche Praxis.

Nach drei lehrreichen Tagen dürfen sich die Teilnehmer nun ScrumMaster in Planung und Bau nennen. Die Verleihung der Zertifikate runden den Tag ab und auch PLAN4 gratuliert nochmals allen Teilnehmenden zum erfolgreichen Abschluss!Insgesamt wurden seit 2019 bereits über 50 dieser Zertifikate verliehen. Mit diesem Nachweis verschaffen sich die Teilnehmer nicht nur einen Vorteil in der Akquise neuer Mitarbeiter und Gewinnung von neuen Kunden, sondern auch in sog. VgV-Verfahren.

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