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Wie Kommunen sich auf den Gasmangel in Herbst und Winter vorbereiten

Tamara Hofacker

GebäudeCheck

Die kalte Jahreszeit bereitet den Kommunen großes Kopfzerbrechen. Die Gaskrise stellt ihre bisherigen Verhaltensweisen auf den Prüfstand. Jetzt ist gute Planung und konsequentes Handeln gefragt. Wir stellen Möglichkeiten vor, mit denen Kommunen jetzt Energie sparen können. Fakt ist: Städte und Gemeinden, die auf die Softwarelösungen von PLAN4 setzen, werden es auch in der Energiekrise leichter haben als andere.

Eine Person, die eine Glühbirne hält.

Während Deutschland derzeit eine Hitzewelle erlebt, denken die Entscheider in den Rathäusern schon an die kalte Jahreszeit. Die Gasknappheit beschäftigt nämlich nicht nur Privatleute und Unternehmen, sondern auch Kommunen und kommunale Unternehmen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) zum Beispiel hat die Einrichtung von „Wärmeinseln“ oder „Wärmeräumen“ ins Spiel gebracht. In diesen sollen sich vulnerable Personen aufhalten können, wenn die Knappheit dazu führt, dass Privatwohnungen nicht mehr richtig geheizt werden können.

Noch sind nicht alle so alarmistisch gestimmt. „Wir werden uns einschränken müssen, aber wir werden es schon schaffen“, sagte der Berliner Ökonom Moritz Schularick beispielsweise vor wenigen Tagen im Deutschlandfunk-Interview. Der Schock durch den Gasmangel werde nicht so groß ausfallen wie der von Corona ausgelöste, so die Einschätzung des Experten. Trotzdem müssten sich alle anstrengen, zum Beispiel die Heizung im Winter zwei bis drei Grad herunterdrehen.

Aber was können die Kommunen konkret tun? Wir stellen fünf Möglichkeiten fürs Energiesparen vor.

Top 5: Wie Kommunen Energie sparen können

1. Öffentliche Gebäude weniger beheizen

Zum Beispiel heizt die Stadt Oldenburg öffentliche Gebäude nicht mehr so stark wie bisher. Auch in Kindertagesstätten und Schulen senkt man die Temperatur bis auf den gesetzlichen Mindestwert von 20 Grad herab. In Sporthallen stellt die Stadt in den Ferien das warme Wasser ab. In Büros sind Klimaanlagen und Heizlüfter verboten. Zu den mittelfristigen Maßnahmen zählt unter anderem die Reduzierung der eingesetzten Erdgasbusse. Der Oldenburger Oberbürgermeister geht davon aus, dass diese Maßnahmen zwischen 10 und 20 Prozent Energie einsparen könnten.

Ähnliche Pläne verfolgt Augsburg. Die Stadtverwaltung spielt mit dem Gedanken, die Heizungen im Rathaus im Herbst und Winter auf bis zu 19 Grad abzusenken. Oberbürgermeisterin Eva Weber geht davon aus, dass ein Grad weniger Raumtemperatur eine Energieersparnis von sechs Prozent bringe. Die Stadt Braunschweig setzt wiederum auf andere Maßnahmen: sie sieht großes Potenzial darin, Dächer, Fassaden und Fenster öffentlicher Liegenschaften nachzudämmen und so Energie einzusparen.

2. Öffentliche Beleuchtung reduzieren

Auch hier geht die Stadt Oldenburg voran: Sie will in den kommenden Wochen nachts Ampeln und Straßenbeleuchtungen abschalten und auf diese Weise Energie sparen. Einsparpotenzial sehen einige Kommunen aber auch beim Beleuchten von Denkmälern.

So hat die Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung sein Amt für Gebäudemanagement damit beauftragt, einen detaillierten Plan zu erarbeiten, der alle Einsparmöglichkeiten im kommunalen Bereich beinhaltet. In den Fokus soll dabei neben den Raumtemperaturen in Schulen, Sporthallen und Kulturhäusern auch die Beleuchtung von Bauten wie dem Völkerschlachtdenkmal rücken.

In Augsburg ist dieser Schritt bereits erfolgt. Historische Gebäude bleiben nachts dunkel. So wie das historische Rathaus, das normalerweise von 22 Scheinwerfern beleuchtet wird. Einem verantwortlichen Mitarbeiter der Stadt zufolge entspricht deren Energieverbrauch jenem von vier Privathaushalten.

3. Absenken der Wassertemperatur in Schwimmbädern

Viele kommunale Freibäder haben diese Maßnahme bereits ergriffen. Besonders große Wirkung kann die Maßnahme aber in den Hallenbädern entfalten. Allerdings weist Severin Maier, Referent bei der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) darauf hin, dass Wasser und Raumtemperaturen sich nicht beliebig reduzieren ließen, ohne den Betrieb negativ zu beeinträchtigen. „Bäder benötigen beispielsweise Wasser- und Raumtemperaturen innerhalb eines bestimmten Temperaturkorridors, um den notwendigen Luftfeuchtigkeitsgrad einzuhalten“, sagt Maier.

4. Ans Nutzerverhalten der Beschäftigten appellieren

Laut Oliver Gaber, dem Geschäftsführer des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements (SIB), das 2.130 landeseigene Gebäude verwaltet, können 10 bis 20 Prozent der Energie allein durch Nutzerverhalten eingespart werden. Dazu gehöre, in der Heizperiode Türen in Büros zu schließen, Heizkörper nicht zu verdecken und effizientes Stoßlüften. Derzeit würden weitere Schritte zum Energiesparen geprüft, etwa die Vorlauftemperatur in Heizungsanlagen zu verringern, sagte Gaber dem Sender RTL. Klimatisierung gebe es in landeseigenen Gebäuden nur, wo es zwingend erforderlich sei, in Serverräumen beispielsweise. Büroräume verfügten von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen über keine Klimaanlagen, so Gaber.

5. Energie durch Müllverbrennung erzeugen

Über eine spannende Art des Energiesparens berichtete vor Kurzem der Bayrische Rundfunk. Genau genommen geht es nicht ums Energiesparen. Sondern um das Ersetzen der einen (Gas) durch eine andere Energie (Wärme durch Müllverbrennung). Das macht nämlich der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Würzburg. Derzeit wird das Würzburger Fernwärmenetz zu 80 Prozent durch ein Gasheizkraftwerk bedient. 20 Prozent der Energie stammen aus der Müllverbrennung. Die Fachleute vor Ort gehen davon aus, dass sie diesen Wert verdoppeln können. Bereits jetzt würden dafür Müllvorräte in Depots angelegt, damit in der Heizperiode im Herbst und Winter genug Material zur Verfügung steht.

Viele dieser Energiesparmaßnahmen setzen stillschweigend etwas voraus, was aber bei Weitem nicht immer gegeben ist: gute Kenntnisse über die eigenen Liegenschaften. Denn wer einschätzen will, wie viel Energie in welchen Gebäuden gespart werden kann, benötigt zunächst aktuelle, umfangreiche und verlässliche Informationen über diese Gebäude. Der Gebäudecheck von PLAN4 ermöglicht es den Beschäftigten, diese Bestandsaufnahme schnell und unkompliziert durchzuführen – und allen Beteiligten muss mittlerweile klar sein, dass diese als Grundlage von Einsparmaßnahmen in Zeiten knapper fossiler Rohstoffe immer wichtiger wird. Zunehmend bedeutsam werden im Zusammenhang mit der Energiekrise auch energetische Sanierungen.

Je besser kommunale Liegenschaften beispielsweise gedämmt sind, desto weniger Energie verbrauchen sie. Den Kommunen ist das bewusst, wie die geplanten Maßnahmen in Braunschweig unter Punkt 1 zeigen. Für die Lösung von PLAN4 spricht angesichts der sich zuspitzenden Energiekrise auch der Faktor Zeit. Denn während viele Beschäftigte in den Bauämtern auch heute noch mit Stift und Klemmbrett unterwegs sind, die Bestandsaufnahme analog durchführen und die Ergebnisse dann in Leitz-Ordnern abheften, sind Kunden von PLAN4 nicht nur gründlicher und transparenter, sondern auch deutlich flinker in der Arbeit.

Ihr Vorteil: Sie machen alles bequem mit dem Tablet und müssen im Nachgang nicht alle Dokumente mühsam händisch zusammenführen, weil die Software das automatisiert tut. Diese Vorteile müssten in Städten und Gemeinden eigentlich längst Standard sein. Angesichts der gewaltigen Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, Krieg, Inflation und Energieknappheit – dürfen es sich Kommunen nicht länger leisten, ihren Gebäudebestand verwahrlosen zu lassen und mit Methoden aus dem vor-digitalen Zeitalter zu verwalten.

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